Zentraler Grundsatz des Geriatriekonzepts des Landes Baden-Württemberg ist die wohnortnahe und flächendeckende Versorgung kranker älterer Menschen mit präventiven, akutmedizinischen, rehabilitativen und pflegerischen Angeboten. Eine besondere Rolle nehmen dabei die geriatrischen Zentren und Schwerpunkte ein. Sie haben vor allem beratende, informierende und Koordinations-Funktionen. Sie übernehmen neben der direkten Patientenversorgung auch organisatorische, unterstützende und beratende Aufgaben. Das Caritas-Krankenhaus ist Geriatrischer Schwerpunkt für den Main-Tauber-Kreis.
Neben den beratenden und organisatorischen Aufgaben als geriatrischer Schwerpunkt bietet das Caritas-Krankenhaus für ältere und betagte Patienten mit Mehrfacherkrankungen eine spezielle geriatrische Behandlung an. Hiervon profitieren vor allem diejenigen Patienten, denen ansonsten aufgrund einer schweren Allgemeinerkrankung oder eines Sturzereignisses eine längere Bettlägerigkeit droht.
Die Ziele der geriatrischen Komplexbehandlung sind ein möglichst hohes Maß an selbstversorgender Kompetenz wiederherzustellen und so die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Patienten sollen möglichst in den gewohnten häuslichen Lebensbereich wie vor dem Krankenhausaufenthalt zurückkehren können.
Nach der Aufnahme erfolgt eine umfassende Diagnostik der alters- und krankheitsbedingten funktionellen Einschränkungen. Darauf abgestimmt legt das Behandlungsteam aus Ärzten, speziell ausgebildeten Pflegekräften, Ergo- und Physiotherapeuten sowie dem Sozialdienst eine individuell angepasste Therapie fest. Die Genesungsfortschritte werden dokumentiert und in einer wöchentlichen Besprechung das weiter Vorgehen festgelegt. Patienten nach Sturzereignissen oder akuten Verletzungen werden in der Alterstraumatologie behandelt, Patienten mit anderen Grunderkrankungen in der Geriatrie.
Die Identifikation geriatrischer Patienten geschieht nach geltenden medizinischen Leitlinien und Standards. Der geriatrische Schwerpunkt am Caritas-Krankenhaus unterstützt andere Kliniken und Partner bei der Einführung von Instrumenten zur Identifikation von geriatrischen Patienten.
Dazu gehören:
In der geriatrischen Fallkonferenz werden geriatrische Patienten als exemplarische Fälle vorgestellt und in einem interdisziplinären und multiprofessionellen Team gemeinsam besprochen. Ziel ist eine weitere Verbreitung geriatrischer Kompetenz und eine Verbesserung der Qualität in der Behandlung und Versorgung geriatrischer Patienten.
Der Geriatrische Schwerpunkt organisiert die Vernetzung und Kooperation mit universitären Geriatrie-Zentren, umliegenden Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Seniorenheimen und ambulanten Pflegediensten sowie niedergelassenen Ärzten, Sozialverbänden und Selbsthilfegruppen.
Silvia Hofmann ist Leiterin der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Main-Tauber-Kreis.