24.03.2025
Mit einer Feier in der Aula im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim wurden am vergangenen Mittwoch zwei neue Chefärzte offiziell in ihr Amt eingeführt und noch einmal in festlichen Rahmen begrüßt. Dr. Saskia Wunderlich, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Kinder- und Jugend-Pneumologie sowie Pädiatrische Intensivmedizin, verstärkt seit September als Teamchefärztin die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Anfang Februar hat Dr. Christian Sommer seine Arbeit als neuer Chefarzt der Zentralen Notaufnahme angetreten.
Der erfahrene Notfallmediziner, Facharzt für Anästhesiologie, Klinische Akut- und Notfallmedizin, bringt zugleich umfassende Expertise in den Bereichen Gesundheitsökonomie und ärztliches Qualitätsmanagement mit. Die Regionalleiterin der BBT-Gruppe Dr. Ulrike Heesemann und der Kaufmännische Direktor des Caritas-Krankenhauses Jeremia Berschauer stellten die beiden vor und verwiesen dabei auf die besondere überregionale Bedeutung der beiden Fachbereiche für die Versorgung der Menschen in der Region.
Caritas mit einziger Kinderklinik in der Region
Als einzige Kinderklinik in der
Region nehme das Caritas-Krankenhaus hier eine wichtige Aufgabe wahr, so
Berschauer. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Frau Dr. Wunderlich für diese
Aufgabe eine hoch qualifizierte und engagierte Ärztin gewinnen konnten.“ Er
verwies auf die Erfahrungen von Frau Dr. Wunderlich in den
Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden und als Oberärztin in der Darmstädter
Kinderklinik für allgemeine Pädiatrie und Intensivmedizin. Dabei habe sich die
neue Chefärztin bereits in den vergangenen Wochen als durchsetzungsstark
gezeigt. „Für die Interessen ihrer Patienten setzt sie auch mit klaren Worten
und guten Argumenten ein“, so Berschauer.
Überregionale Bedeutung der Notaufnahme
In der
Notaufnahme im Caritas-Krankenhaus werden pro Jahr rund 30.000 Patienten
behandelt. Mit dieser Zahl unterstrich Dr. Ulrike Heesemann die wichtige Rolle
der Caritas-Notaufnahme für die Region. „Notaufnahmen in Deutschland sind
sicher nicht die einfachsten Bereiche, aber Sie haben hier ein tolles Team
hinter sich“, wandte sich die Regionalleiterin der BBT-Gruppe an den neuen
Chefarzt. Mit rund 5.000 Einsätzen als Notarzt sowie als ärztlicher Leiter des
Rettungsdienstes Würzburg bringe Dr. Sommer umfangreiche Erfahrung mit. „Sie
haben Hands-on-Mentalität und es macht Ihnen Freude am Patienten zu arbeiten.
Zugleich haben Sie ein eigenes Unternehmen zur Ausbildung in der Notfallmedizin
aufgebaut. Das zeigt: Sie sind ein konsequenter Umsetzer. Wir sind glücklich
Sie im Team zu haben.“
Freundliche Aufnahme im Team
Neben den
fachlichen Qualifikationen gaben die beiden neue Chefärzte im Interview auch
einige private Einblicke. Beide kochen leidenschaftlich gerne. Dr. Wunderlich
ist außerdem von der schönen Landschaft des Taubertals begeistert. „Ich schaue
jetzt morgens, wenn ich das Fenster öffne, auf geschwungene Hügel und
wunderschöne Natur. Das gefällt mir sehr.“ Dr. Sommer, gebürtiger Franke, zeigt
sich vor allem von der Freundlichkeit der Menschen im Caritas-Krankenhaus und
in der Stadt angetan: „Ich wurde im Caritas-Krankenhaus total super
aufgenommen. Im ganzen Haus und auch in der Stadt – man wird freundlich
gegrüßt, egal wohin man kommt.“
Besonderheiten bei Kindern beachten
In den
anschließenden Fachvorträgen gaben die beiden Chefärzte einen Einblick in die
aktuellen Schwerpunkte der Diagnostik und Therapie in den jeweiligen Bereichen.
Dabei zeigte Dr. Wunderlich an drei Fallbeispielen die Besonderheiten der
Behandlung bei Kindern auf. Bei einem septischen Schock werden durch ein
Kreislaufversagen wichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff
versorgt. Während bei Erwachsenen immer
auch ein deutlich erniedrigter Blutdruck vorliege, können Kinder auch im Schock
aufgrund großer Kompensationsfähigkeiten einen normalen Blutdruck aufweisen,
beschrieb Dr. Wunderlich die Besonderheit an einem Beispiel. Außerdem könne man
bei der Behandlung von Kindern kaum auf große Studien zugreifen. Entsprechende
Leitlinien zur Diagnostik und Therapie sind mindestens 10 Jahre alt. Im
Anschluss ging die Kinderärztin auf die Diagnostik und Therapie bei akutem,
nicht obstruktiven Lungenversagen im Kindesalter ein sowie auf
Behandlungsmöglichkeiten bei Neugeborenen mit Sauerstoffmangel unter der
Geburt.
Neue Beatmungsgeräte
Dr. Wunderlich
stellte in diesem Zusammenhang einige technische Neuerungen in der
Kinderintensivstation im Caritas vor, wie die Beatmungsgeräte neuester
Generation, die KI unterstützt arbeiten und deutliche Verbesserung bei der
Beatmung von Kindern ermöglichen. Weitere Maßnahmen sind z.B. die Anschaffung
von VR-Brillen, um körperlichen und seelischen Stress bei kindlichen Patienten
zu mindern. Seit kurzem hat Frau Dr. Wunderlich außerdem eine pneumologische
sowie eine Verbrennungs- und Verbrühungsambulanz für Kinder im
Caritas-Krankenhaus etabliert.
Notfallkoordinator soll Patientenströme optimieren
Auch in der
Notaufnahme hat Chefarzt Dr. Christian Sommer einige Neuerungen geplant. Ab 1. April
soll zusätzlich zur pflegerisch-geführten MTS-Ersteinschätzung ein ärztlicher
Notfallkoordinator die ankommenden Patienten sichten und den Patientenfluss
steuern. „Wir haben einerseits viele Patienten, die in der Notaufnahme mit
ihren Beschwerden falsch sind und vom niedergelassenen Arzt in der Praxis
behandelt werden können. Zugleich gibt es Verletzungen oder Beschwerden, die
vom ärztlichen Notfallkoordinator im Zuge eines „Fast-Track“ rasch behandelt
werden können. Die Patienten können dann die Notaufnahme schnell wieder
verlassen. Mit der neuen ärztlichen Vorsichtung wollen wir so die
Patientenströme in der Notaufnahme optimieren.“ Der ärztliche
Notfallkoordinator ist außerdem von 8 – 19 Uhr Ansprechpartner für
niedergelassene Ärzte, die ihre Patienten in die Notaufnahme einweisen wollen.
Dr. Christoph Sommer: „Mein Ziel ist die maximale Therapie und bestmögliche
Versorgung für die Patienten und dafür haben wir hier im Caritas-Krankenhaus
Superexpertise an Bord.“
Die
Veranstaltung im Caritas-Krankenhaus wurde musikalisch von Moritz Hoffmeyer am
Marimbaphon begleitet.