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22.07.2024

Innere Medizin 1 baut Behandlungsspektrum aus

Hochmoderne Herzschrittmacher-Methode eingeführt

Hochmoderne Herzschrittmacher-Methode eingeführt

Die Medizinische Klinik 1 / Kardiologie des Caritas-Krankenhauses in Bad Mergentheim hat das Behandlungsspektrum bei Einsatz eines Herzschrittmachers um das neue „Left-Bundle-Branch Pacing“ erweitert und bereits drei Patienten erfolgreich mit der modernen Methode operiert.

Herzschrittmacher sollten möglichst ohne Nebenwirkungen funktionieren. „Ein neues Verfahren, das sogenannte Left-Bundle-Branch Pacing (LBB) lässt den Herzschlag mit Schrittmacher deutlich harmonischer und besser koordiniert ablaufen, als das bei bisherigen Methoden der Fall war“, erklärt der Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 / Kardiologie am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim PD Dr. Sebastian Herrmann. Sein Team hat unter der Leitung des lt. Oberärzte Dr. Michael Hausmann und Dr. Octavian Maniuc nun schon drei Patienten sehr erfolgreich mit dem LBB-Verfahren im Caritas-Krankenhaus behandelt.

Herzschrittmacher übernimmt, wenn das Herz zu langsam schlägt
„Ein Herzschrittmacher ist ein elektrisches Gerät, das zur Behandlung sogenannter bradykarder Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird – also dann, wenn das Herz zu langsam schlägt. Der Herzschrittmacher besteht aus einem Aggregat mit Batterie, das den Impuls gibt und aus den Schrittmacherelektroden, die das Aggregat als Sonde mit dem Herzmuskel verbinden“, erläutert der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie Dr. Hausmann die technischen Details. „Der Herzschrittmacher muss sowohl die Eigenaktion des Herzrhythmus wahrnehmen, als auch einen Stimulationsimpuls abgeben können. Die Eigenaktion des Herzens ist ein elektrischer Impuls, der von spezialisierten Herzzellen im sogenannten Sinusknoten erzeugt wird. Dieser Impuls verläuft dann über spezialisierte Fasern des Herzmuskels: das kann man sich vorstellen wie elektrische Autobahnen, über die der Impuls über den Vorhofkammerknoten und die sogenannten Tawara-Schenkel zu den einzelnen Herzzellen weitergeschickt wird. Bei langsamen Herzrhythmusstörungen kommt es nun zu einer Leitungsblockade im Bereich der ‚Autobahnen‘ oder der ‚Knotenpunkte‘“, führt der leitende Oberarzt weiter aus.

Neue Methode erlaubt harmonischere Ausbreitung des elektrischen Impulses
Bisher habe man die Schrittmacherelektrode zur Überbrückung einer Blockade rein anatomisch im Muskel der rechten Herzkammer verankert, also an der Endstrecke des eigentlichen elektrischen Impulses“, so Dr. Hausmann. „So findet der elektrische Ersatzimpuls des Schrittmachers aber erst über Umwege wieder Anschluss an das ‚Autobahnsystem‘, sodass der Herzschlag weniger harmonisch und weniger gut koordiniert verläuft.“ Vor allem bei Patientinnen und Patienten mit einer eingeschränkten Herzleistung könne das zu einer weiteren Verschlechterung der Beschwerden und des Krankheitsbildes führen, so Dr. Hausmann. Daher habe man nach einer Alternative gesucht, die es ermöglicht, den physiologischen, natürlichen Verlauf des elektrischen Impulses besser nachzuahmen. „Dies ist mit dem sogenannten Conduction System Pacing (CSP) gelungen. Bei dieser Methode wird der elektrische Ersatzimpuls durch den Herzschrittmacher direkt an einer elektrischen Autobahn abgegeben. Um das zu erreichen, gibt es zwei verschiedene Ansätze: Das His-Bundle-Pacing und das Left-Bundle-Pacing (LBB). Aus verschiedenen Gründen hat sich mittlerweile das LBB-Pacing durchgesetzt. Hierbei wird versucht die Herzschrittmacherelektrode an den linken Tawara-Schenkel (eine der oben beschriebenen elektrischen Autobahnen) anzuschließen. Gelingt dies, ist die weitere Ausbreitung des elektrischen Impulses nahezu normal und der Herzschlag läuft deutlich harmonischer und besser koordiniert ab“, beschreibt Dr. Hausmann das Verfahren. Nachteile seien bisher vor allem eine längere und aufwändigere Operation sowie die Gefahr des Stimulationsverlustes im Laufe der Zeit. Die Prozedur werde daher insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Herzleistung durchgeführt. „Die ersten drei Operationen haben wir im Caritas-Krankenhaus erfolgreich durchgeführt und werden diese hochmoderne Behandlung auch weiterhin anbieten“, bekräftigt der leitende Oberarzt.

Herzschrittmacher kommen relativ häufig zum Einsatz 
Die ausgewiesenen Spezialisten der Medizinischen Klinik 1 / Kardiologie des Caritas-Krankenhauses implantieren jährlich rund 250 Herzschrittmacher. „Symptome eines verlangsamten Herzschlags können Ohnmachts- oder Schwindelanfälle, Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen auch in Kombination mit übermäßiger Müdigkeit und allgemeiner Schwäche sein. Bei derartigen Beschwerden sollte dringend ärztliche Hilfe, zunächst des Hausarztes oder in der Notaufnahme, in Anspruch genommen werden“, bekräftigt Chefarzt PD Dr. Sebastian Herrmann abschließend.

 
 

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