15.04.2024

Generationswechsel in der Leitung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim: Nach 18 Jahren als Chefarzt ist Prof. Dr. Christoph Eingartner in Ruhestand gegangen. Seit Anfang April haben Dr. Dirk Herold und Dr. Ralf Throm gemeinsam die Leitung der Klinik übernommen.
„Ich bin sehr dankbar für die gute Zeit, die ich hier im Caritas hatte“, zieht Prof. Dr. Eingartner Bilanz. „Ich konnte dazu beitragen, dass wir vielen Patienten helfen konnten, bei Unfällen, Verletzungsfolgen und Verschleißerkrankungen, z. B. kaputten Hüft- und Kniegelenken.“ Frühzeitig habe man die Entwicklung hin zu zertifizierten Zentren wie dem Regionalen Traumzentrum und dem Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung vorangetrieben. „Damit sichern wir im Caritas-Krankenhaus zuverlässig eine hohe Qualität bei der Behandlung der Patienten. Denn Qualität in der Medizin wird ja nicht von einem alleine gemacht, sondern von Menschen, die im Team zusammenwirken, innerhalb klarer Strukturen und Prozesse. Jeder weiß, was zu tun ist, um Fehler zu vermeiden und reproduzierbar gute Ergebnisse zu haben. Und diese guten Ergebnisse bedeuten zufriedene Patienten.“
Wohl der Patienten im Mittelpunkt
Diese
Orientierung am Wohl des Patienten sei
ihm immer besonders wichtig gewesen. „Es ist uns gelungen, in all den
Jahren medizinische Entscheidungen immer im Sinne des Patienten zu treffen. Wir
haben uns nie von ökonomischen Anreizen locken lassen, also beispielsweise bei
der Frage, ob wir eine operative Behandlung empfehlen oder nicht. Das haben
unsere Patienten auch gemerkt, und auch deshalb erfreuen wir uns eines guten
Rufes und einer guten Nachfrage.“ Der Erfolg mache sich auch an den Zahlen
fest: Im Caritas-Krankenhaus wurden zuletzt deutlich mehr als 600 künstliche
Knie- und Hüftgelenke implantiert, darunter auch zahlreiche komplexe Wechsel-
und Revisionseingriffe, auf die die Klinik sich in den vergangenen Jahren
zusätzlich spezialisiert hat und damit überregional Patienten anzieht.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Behandlung von Patienten mit Hüftarthrose, die häufig einen Gelenkersatz benötigen.
Zahlreiche Fachärzte ausgebildet
Mit Stolz
blickt der scheidende Chefarzt auch auf die Vielzahl an jungen Ärztinnen und
Ärzte, die ihre Facharztausbildung unter seiner Ägide abgeschlossen haben.
„Auch da ging es natürlich um medizinisches Wissen, um Fertigkeiten und
Kenntnisse in Orthopädie und Unfallchirurgie. Aber es ging immer auch darum,
eine bestimmte Haltung zu vermitteln: dass es um den Patienten geht, um dessen
Bedürfnisse.“
Nachfolge "in den besten Händen"
Daher freue
er sich sehr, die Nachfolge an die beiden bisherigen Oberärzte Dr. Ralf Throm
und Dr. Dirk Herold übergeben zu können. „Die Beiden waren in den vergangenen
Jahren wesentlich für den Erfolg der Klinik, für den hohen medizinischen
Standard und für die Prozesse und Strukturen mit verantwortlich. Sie haben sich
mit ihrem Konzept im Bewerbungsverfahren gegen zum Teil hochkarätige
Mitbewerber überzeugend durchgesetzt“, so Eingartner. „Ich bin mir sicher, dass
die Orthopädie und Unfallchirurgie am Caritas bei den beiden in den allerbesten
Händen ist.“
Seit Anfang
des Monats haben Dr. Ralf Throm und Dr. Dirk Herold die Verantwortung für die
Klinik übernommen. Der fließende Wechsel und die personelle Kontinuität sorgen
dabei für einen geordneten Übergang. „Wir konnten den Wechsel in den
vergangenen Wochen bereits gut vorbereiten und werden vieles, was sich bewährt
hat, weiterführen; darüber hinaus Einiges für die Zukunft neu aufstellen“,
betonten die beiden neuen Chefärzte übereinstimmend.
Dr. Throm mit Schwerpunkt Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
Für den
Schwerpunkt Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie einschließlich
berufsgenossenschaftliche Arbeitsunfälle (D-Arzt) ist künftig Dr. Throm
zuständig. Er wird auch die Leitung des Regionalen Traumazentrums übernehmen.
Dr. Throm ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle
Unfallchirurgie und Notfallmedizin. Nach Abschluss des Medizinstudiums
arbeitete er zunächst in der Klinik für Urologie im Caritas-Krankenhaus und
wechselte anschließend für zehn Jahre in die Chirurgie unter Leitung von
Chefarzt Prof. Dr. Gottfried Müller. Danach arbeitete er als leitender Oberarzt
der Unfallchirurgie in Kliniken in Bayern, ehe er 2005 als leitender Oberarzt
der Unfallchirurgie ins Caritas-Krankenhaus zurückkehrte und diese Position bis
zum Ausscheiden von Prof. Eingartner innehatte.
Dr. Herold mit Schwerpunkt Orthopädie-Unfallchirurgie und Endoprothetik
Für
orthopädisch-chirurgische Fragestellungen sowie die Leitung des zertifizierten
Endoprothetik-Zentrums der Maximalversorgung ist Dr. Herold zuständig. Bereits
seit mehreren Jahren ist er „Senior-Hauptoperateur“ und kann auf große
operative Erfahrung bei Implantationen von künstlichen Gelenken zurückgreifen;
zudem ist er als Master-Endoprothetiker Knie und Hüfte von der
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik
e.V. ausgezeichnet. Dr. Herold ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie,
spezielle Unfallchirurgie und spezielle Orthopädische Chirurgie sowie
Notfallmediziner und Sportmediziner. Nach seinem Studium der Medizin hat er
seit 2004 in verschiedenen Abteilungen im Caritas-Krankenhaus umfassende
Erfahrungen gesammelt u.a. in der Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin sowie in der Allgemeinchirurgie, bevor er sich für die
Orthopädie-Unfallchirurgie entschieden hat. Berufsbegleitend hat er außerdem
den „Master of Health Business Administration MHBA" erworben.
Teamorientierte Führungsstrukturen
Eine strikte
Trennung in die Schwerpunkte wird es allerdings nicht geben. Das gesamte Tagesgeschäft,
die Assistentenausbildung, die Patientenbesprechungen, werden wie gewohnt, aber
eben unter gemeinsamer Leitung fortgeführt. „Wir wollen gemeinsam die
erfolgreiche Arbeit unseres Vorgängers Prof. Dr. Eingartner fortsetzen und die
Abteilung Schritt für Schritt weiter ausbauen. Wir wollen weiterhin
wertebasierte Medizin betreiben, in deren Mittelpunkt der Patient und die
Qualität der Versorgung stehen“, geben die beiden einen Ausblick. Mit der
Entscheidung, die Chefarzt-Nachfolge durch zwei leitende Ärzte zu regeln, wolle
man der wachsenden Spezialisierung im Fach der Orthopädie-Unfallchirurgie entsprechen.
„Unser Ziel ist es außerdem, teamorientierte Führungsstrukturen in der
Abteilung zu schaffen, damit wir weiterhin im gewohnten Maße in der direkten
Patientenversorgung tätig sein können.“
Umfassende Versorgung von älteren und mehrfach erkrankten Patienten
Die größte
Herausforderung für die Patientenversorgung sehen die beiden neuen Chefärzte im
demographischen Wandel. „Das ist keine Zukunftsfrage mehr, der demographische
Wandel hat uns bereits erreicht. Wir behandeln immer mehr ältere und
hochbetagte Menschen mit verschiedenen Vor- und Begleiterkrankungen, die nicht
nur eine Operation sondern eine umfassende Versorgung benötigen“, macht Dr.
Throm klar. „Hier sind wir im Caritas-Krankenhaus mit dem breiten Angebot an
medizinischen Fachabteilungen unter einem Dach hervorragend aufgestellt.
Intensivmediziner, Neurologen, Fachärzte für Innere Medizin, hier vor allem
Geriater (Altersmediziner), können zusammen mit einer modernen medizintechnischen
Ausstattung rund um die Uhr unmittelbar hinzugezogen werden.“
Fundierte Ausbildung für ärztlichen Nachwuchs
„Wichtig ist
aber auch die andere Seite des demographischen und gesellschaftlichen Wandels“,
macht Dr. Herold deutlich. „Wir wollen junge Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit
in der Orthopädie-Unfallchirurgie begeistern und legen großen Wert auf eine
fundierte Ausbildung, damit wir auch in Zukunft hoch qualifizierte Kolleginnen
und Kollegen für die Versorgung der Patienten im Caritas-Krankenhaus haben
werden.“