28.04.2023
Was während der Corona-Zeit nicht möglich war, wurde jetzt im Caritas-Krankenhaus nachgeholt: Mit einer Feierstunde wurden die Chefärzte, die in den vergangenen beiden Jahren neu ins Caritas gekommen sind, offiziell eingeführt.
In den Ansprachen aber auch in den anschließenden Gesprächen wurde deutlich, wie wichtig die persönliche Begegnung und der direkte Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten aus der Klinik und den Praxen nach der durch Einschränkungen und Schutzmaßnahmen geprägten Pandemiephase sind. Dies unterstrich auch der Hausobere Michael Raditsch in seiner Begrüßung. „Gerade das persönliche Gespräch macht eine gute Beziehung zwischen Ärzten aus Klinik und Praxis aus und schafft eine gute Basis für den fachlichen Diskurs über die Behandlung von gemeinsamen Patienten.“ Aufgrund der Corona-Pandemie habe man nun die ungewöhnliche Situation, mit Prof. Dr. Werner Heinz einen Chefarzt offiziell zu begrüßen, der bereits seit gut zwei Jahren die Medizinische Klinik 2 leitet. „Auch Privatdozent Dr. Sebastian Herrmann ist schon sieben Monate als Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 im Haus und hat viele wichtige Impulse in der Kardiologie gesetzt und zukunftweisende Strukturveränderungen auf den Weg gebracht“, so Raditsch. Jüngster Neuzugang als Chefarzt im Caritas-Krankenhaus ist Privatdozent Dr. Manoj Mannil, der seit Februar die Leitung des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie übernommen hat.
Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxen gewinnt an Bedeutung
Marc
Reggentin, Regionalleiter der BBT-Gruppe, zu der das Caritas-Krankenhaus
gehört, ging in seiner Ansprache auf die Veränderungen im Gesundheitswesen
durch die Corona-Pandemie ein. Er dankte in diesem Zusammenhang allen
Mitarbeitenden im Krankenhaus für ihren Einsatz. „Unsere Mannschaft hat es
geschafft, Corona gut zu überstehen und vor allem die Behandlung der
Patientinnen und Patienten immer sicherzustellen.“ Diese schwierige Zeit sei
jetzt überstanden, neue Herausforderungen, ausgelöst durch die weltpolitischen
Veränderungen, gelte es nun anzugehen. Als Beispiele nannte er enorme
Preissteigerungen für Medizinprodukte, Hygieneaufwendungen, Medizintechnik,
Lebensmittel und die Energieversorgung, aber auch Schwierigkeiten bei der Suche
nach qualifiziertem Personal. Dies treffe sowohl die Krankenhäuser wie die
Arztpraxen. „Um die gute Versorgung der Patientinnen und Patienten in unserer
Region zu gewährleisten, wird die
partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und uns als
Krankenhaus daher noch wichtiger“, unterstrich Reggentin.
Zukunftsweisende medizinische Perspektiven
Breites leistungsspektrum im caritas-kranehaus Das
Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim biete ein breites Leistungsspektrum
und großes Potenzial für weitere
Entwicklungen in die Zukunft. „Daher freue ich mich besonders, die drei neuen
Chefärzte nun noch einmal in diesem Rahmen begrüßen zu können, denn sie bringen
neue und zukunftsweisende medizinische Perspektiven mit in die Region.“
Ausbau der Tumortherapie
In einer
anschließenden Gesprächsrunde mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Ulrich
Schlembach gaben die drei Chefärzte
einen Einblick in die aktuellen medizinischen Entwicklungen in ihren jeweiligen
Fachbereichen. Prof Dr. Werner J. Heinz verwies u.a. auf den weiteren Ausbau
der Therapieangebote bei
Krebserkrankungen. „Es gibt bei der Behandlung von Tumorpatienten ein
Nebeneinander von mehreren Therapien, die allein oder in Kombination individuell
an jeden einzelnen Patienten angepasst werden. Mit Ausnahme der
Stammzelltransplantation bieten wir im Caritas-Krankenhaus das gesamte
Therapiespektrum für Krebspatienten an.“ Neu hinzugekommen sei vor kurzem das
Zentrum für hämatologische Neoplasien zur Behandlung der akuten und chronischen
Leukämie (Blutkrebs) sowie von Lymphomen (Lymphknotenkrebs). Er stellte außerdem den neuen Sektionsleiter
der Gastroenterologie Dr. Stanislaus Reimer vor, der seit Anfang April das Team
der Inneren Medizin verstärkt und vor allem in der Endoskopie neue
Untersuchungsverfahren mitbringt.
Neue Verfahren in der Kardiologie
Privatdozent
Dr. Sebastian Herrmann, seit Oktober Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 mit
dem Schwerpunkt Kardiologie, sieht als eine grundlegende Aufgabe, die
Notfallversorgung bei Herzinfarktpatienten in der Region sicherzustellen.
„Myokardinfarkt ist die häufigste Todesursache. Mit einer raschen adäquaten
Versorgung können wir Leben retten.“ Zugleich gebe es eine immer stärkere
Spezialisierung im Bereich der Kardiologie. „Im Caritas-Krankenhaus decken wir
ein breites Spektrum ab“. Als Beispiele nannte er die komplette kardiologische
Diagnostik sowie Schrittmacherimplantationen, Herzkatheter-Eingriffe, die invasive Elektrophysiologie, die
minimalinvasive Reparatur von Herzklappen und die Etablierung einer
Herz-Rhythmussprechstunde.
Radiologie gut aufgestellt
Privatdozent
Dr. Manoj Mannil war vor seinem Wechsel ins Caritas-Krankenhaus zuletzt
Leitender Oberarzt und Stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie des
Universitätsklinikums Münster. Sein Forschungsschwerpunkt ist das Thema
Künstliche Intelligenz. Hierzu hat er mehrere Fachbücher veröffentlicht und
internationale Preise erhalten. „Meine neue Abteilung hier im Caritas ist gut
aufgestellt und mit modernster Technik und High-End-Geräten ausgestattet“, so
PD Dr. Mannil. „Im Sommer kommt ein neues MRT-Gerät hinzu. Das ist eine sehr
gute Ausgangslage, in der ich weitere Akzente setzen kann.“
Persönlicher Austausch
Bei einem
Rundgang durch die jeweiligen Abteilungen demonstrierten die drei Chefärzte den
interessierten Gästen einige der genannten modernen Diagnostik- und
Therapiemöglichkeiten. Die intensiven Gespräche setzten sie beim anschließenden
Empfang im Foyer des Caritas-Krankenhauses fort.