05.01.2022
Kein Wort von Reanimation, kein Wort von Notfall – fipS, also das fallbasierte interprofessionelle pädiatrische Simulationstraining, legt den Fokus gezielt auf den fachübergreifenden Charakter des speziellen Teamtrainings für Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen. Das Thema: Das Nachstellen und erfolgreiche Bewältigen von medizinisch schwierigen Situationen während bzw. kurz nach der Geburt, die im Team bewältigt werden.
„Dadurch werden Abläufe optimiert, die Zusammenarbeit und Kommunikation verbessert“, beschreibt Oberärztin Dr. Pia Paul von der Kinderklinik am Universitätsklinikum Würzburg, die gemeinsam mit drei Kolleginnen das fipS-Teamtraining am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim betreut hat.
Neben neuesten Fachinformationen über die Neugeborenen-Erstversorgung lag der Schwerpunkt der ganztägigen Fachweiterbildung auf Trainingseinheiten für technische Prozeduren wie das Legen von Gefäßzugängen oder die Sicherung des Atemwegs beim Neugeborenen. Denn etwa jedes 50. Kind sei direkt nach der Entbindung auf ganz spezielle medizinische Unterstützung angewiesen, erklärt Neonatologin Dr. Katharina Ruf (Uniklinik Würzburg) während der Fortbildung. Um dem Entbindungsteam in solch schwierigen Situationen zusätzliche Sicherheit zu geben, sei fipS entwickelt worden. „Das Teamtraining soll auch den in der Früh- und Neugeborenenmedizin weniger erfahrenen Ärzten, den Hebammen und Pflegenden die Sicherheit geben, in kritischen Situationen souverän und effizient zu handeln“, so Dr. Ruf weiter.
Ermöglicht wurde fipS für die knapp 20 Teilnehmer*innen aus den Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Kinder- und Jugendmedizin am Caritas durch eine 4000-Euro-Spende des Boxberger Unternehmens Schenk Fenster + Türen. „Wir haben die Veranstaltung sehr gerne finanziell gefördert, denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Kinder und Jugendliche im Caritas vor, während und nach der Geburt hoch professionell betreut werden. Damit dies auch in Zukunft für Familien im Main-Tauber-Kreis so bleibt, unterstützen wir als Familienunternehmen natürlich immer gern“, sagt Jerome Krieck.
Das ist auch das Anliegen von Dr. Christian
Willaschek, Team-Chefarzt der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin, der fipS künftig
als festen Bestandteil der Weiterbildung im Caritas-Krankenhaus verankern
möchte. „Dank Spenden wie der von Schenk Fenster + Türen ist uns das
hoffentlich auch weiterhin möglich. Denn gerade bei Kindern ist es elementar
wichtig, für alle noch so seltenen Eventualitäten gerüstet zu sein und jeden
medizinischen Handgriff vorab an speziellen Baby-Lernpuppen zu erproben. „Nur
wer sicher in dem ist, was er bzw. sie im Notfall zu leisten hat, kann bei der
Notfallversorgung wertvolle Sekunden einsparen“, erklärt der Oberarzt. „Und
wenn man ein Kind rettet, schenkt man ihm im Normalfall 80 bis 90 Jahre Lebenszeit.
Was kann es Schöneres geben!“