08.09.2021
Um auf Notfalleinsätze perfekt vorbereitet zu sein, können sich im Caritas-Bildungszentrum jetzt Notfallsanitäter*innen, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte im zweitägigen Advanced Cardiac Life Support-Kurs, kurz ACLS-Kurs, fit für die Praxis machen.
Anne liegt bewusstlos auf
dem Krankenbett, ihr Puls ist schwach. Plötzlich verschlechtert sich ihr
Zustand rapide, keine Vitalparameter sind mehr zu spüren. Jetzt muss es ganz
schnell gehen. Die Helfer im Raum zögern keine Sekunde. Sie leiten die
Maßnahmen zur Wiederbelebung ein, defibrillieren und intubieren Anne. Nach
einigen Sekunden taucht auf dem EKG wieder ein Sinusrhythmus auf – kurz
durchatmen – Anne ist vorerst gerettet.
So oder so ähnlich kann
auch im Ernstfall ein Notfalleinsatz verlaufen. Um auf Einsätze wie diesen
perfekt vorbereitet zu sein, können sich im Caritas-Bildungszentrum jetzt
Notfallsanitäter*innen, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte im zweitägigen
Advanced Cardiac Life Support-Kurs, kurz ACLS-Kurs, fit für die Praxis machen.
Im Mittelpunkt dabei steht Trainingspuppe Anne, mit der sämtliche
Notfallszenarien realitätsgetreu simuliert werden können.
„Anne, das ist
Medizintechnik auf dem neuesten Stand“, erklärt Martin Gundling, einer der
Leiter des neuen ACLS-Kurses am Caritas-Bildungszentrum. „Wir können mit dieser
hochmodernen Übungspuppe nahezu jeden möglichen Notfall des
Herz-Kreislauf-Systems darstellen und die Behandlungsabläufe Schritt für
Schritt einstudieren. Anne reagiert direkt auf unser Tun und kann an sämtliche
medizinische Überwachungsgeräte, die wir auch in der Notaufnahme, im
Rettungswagen oder auf unserer Intensivstation im Einsatz haben, angeschlossen
werden. Über ein zugehöriges Tablet können wir direkt auswerten, wie effizient
unsere Schritte waren und was wir gegebenenfalls noch verbessern können. Das
ist ein riesiger Vorteil und macht das Training besonders effektiv“, erzählt
der Kursleiter begeistert.
Die erste Einheit des
ACLS-Kurses haben neben Kursleiter Martin Gundling auch die anderen beteiligten
Kursleiter Dr. Jürgen Weigand, Chefarzt des Zentrums für Notaufnahme des
Caritas-Krankenhauses, Simon de Marco (Anästhesist und Notarzt), Raphael
Gerlach (Leiter der Intensivstation), Tobias Petschl (fachpraktischer
Kursleiter am Caritas-Bildungszentrum) und Oliver Gründel (Zentrum für
Notaufnahme) genutzt, um sich mit der Bedienung von Anne und allen zugehörigen
Geräten vertraut zu machen. Künftig sollen während des zweitägigen ACLS-Kurses
zunächst die Mitarbeitenden der BBT-Häuser weitergebildet werden. Später soll
das Angebot dann auch sämtlichen medizinischen Fachpersonal auch außerhalb des
Unternehmens zugänglich gemacht werden.
Hierfür hat das
Caritas-Bildungszentrum knapp 22.000 Euro in Übungsausstattung investiert.
Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch eine Spende des Vereins Bad
Mergentheimer Leberzentrum e. V. unter Vorsitz von Prof. Dr. Werner Romen.
Für die
verschiedenen Notfalltrainings des Bildungszentrums sei man jetzt optimal
ausgestattet. So wurden neben der Übungspuppe Anne vier Torsos, ein
„schwieriger Atemwegs-Trainer“ und jeweils eine Trainingspuppe im Säuglings-
und Jugendalter angeschafft. „Damit sind wir für alle Berufsgruppen
entsprechend ausgestattet und können individuell auf alle Kursteilnehmer
eingehen“, erklärt Tobias Petschl. Dr. Jürgen Weigand ergänzt: „Im Notfall
zählt jede Sekunde, da ist es besonders wichtig, dass jeder Handgriff sitzt,
dass jede*r im Team weiß, was sie bzw.er wann zu tun hat. Die Kommunikation im
Team muss reibungslos laufen. Um das bestmöglich einzustudieren, ist dieses
Trainingsformat prädestiniert und sehr fortschrittlich im Vergleich zu anderen
Notfalltrainings. Wir sind sehr glücklich, dass wir diesen Kurs jetzt am
Standort anbieten können.“