19.03.2019
Die Therapie von Tumorerkrankungen hat enorme Fortschritte gemacht und viele Krebspatienten können geheilt werden. Doch die Therapien haben neben den erwünschten Wirkungen oft auch belastende Nebenwirkungen. Zusätzlich stehen auch ohne laufende Therapien viele Patienten und Ihr persönliches Umfeld unter starkem Druck. Beim Patiententag „Leben mit Krebs“ am Dienstag, 26. März, von 16:30 – 20:00 Uhr im Caritas-Krankenhaus zeigen Ärzte und Therapeuten Möglichkeiten auf, wie Betroffene besser mit diesen Belastungen umgehen können. Dabei setzen die Referenten einen Schwerpunkt auf die sog. „komplementären“ Methoden.
Die sog. "komplementären" Methoden sollen die schulmedizinischen
Therapien ergänzen und dabei helfen, die Erfolge der Schulmedizin langfristig
zu sichern.
Unterstützung durch Ernährung, Sport, Entspannung
Die Oberärztin
für Gynäkologie und Geburtshilfe im Caritas-Krankenhaus Annette Gudewill gibt
einen Überblick über komplementärmedizinische Ansätze zur Stärkung des
Immunsystems besonders während der Chemotherapie. Dazu gehören etwa sportliche
Betätigung sowie eine gesunde ausgewogene Ernährung aber auch bestimmte
Nahrungsergänzungsmittel. Sie geht auch auf die Möglichkeiten und Risiken der
Misteltherapie ein.
Die
Palliativmedizinerin Dr. Elisabeth Trost erläutert, wie das Arbeiten mit
inneren Bildern zur Kraftquelle in schwierigen Lebenssituationen für Patienten werden
kann. Die Physiotherapeutin Ute Michelbach stellt Entspannungstechniken für
Betroffene und deren Angehörige vor. Diese können dazu beitragen, Ängste zu
mildern oder die körperliche Anspannung zu lösen.
Placebo und Nocebo-Effekte - Positive und negative Erwartungshaltung
Die Onkologin
Dr. Claudia Löffler beschreibt die Wirkung sowohl des positiven Placebo-Effekts
wie des negativen Nocebo-Effekts in der Krebstherapie. Dahinter steht das
Phänomen, dass allein die Erwartungen des Patienten die Therapieeffekte
maßgeblich beeinflussen, und zwar im Positiven wie im Negativen. Gerade Tumortherapien
sind im Hinblick auf Nebenwirkungen bei Patientinnen und Patienten besonders
häufig mit großen Befürchtungen verbunden. Diese lösen als sog. Nocebo-Effekt
oft unspezifische Nebenwirkungen aus wie z.B. Übelkeit, Fatigue, Schwindel,
Schmerzen, depressive Verstimmungen oder sexuelle Störungen. Die
Nocebowirkungen können für den Patienten so belastend sein, dass ihre
Therapietreue (Compliance) gefährdet ist und sie die Therapie abbrechen. Dr.
Löffler informiert in ihrem Vortrag, wie die Patienten das Erwartungsmanagement
selbst in die Hand nehmen und so diese negativen Wirkungen mindern können.
Ärzte beantworten Fragen der Besucher
Bereits ab
16:30 Uhr und dann noch einmal im Anschluss an die Vorträge nehmen sich die
Leiter unserer krebsmedizinischen Zentren sowie die Referentinnen wieder viel
Zeit für die Fragen der Besucher zu allen Aspekten der Krebsbehandlung. Für Fragen
zum Thema Brustkrebs stehen Ärzte und Breast-Care-Nurses aus dem Brustzentrum
bereit. Das Team des Darmzentrums beantwortet Fragen zum Thema Darmkrebs. Auch
das Team des Prostatazentrums beantwortet die Fragen der Besucher. Fragen zur
Hämato-Onkologie (Blutkrebs) beantwortet Dr. Edgar Hartung, Leiter des
Onkologischen Zentrums Tauberfranken im Caritas-Krankenhaus. Alle vier
Krebszentren im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim wurden für die Qualität der
Behandlung von Krebspatienten von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert
und ausgezeichnet.
Das Programm im Überblick:
Ab 16:30 Uhr Ärzte, Therapeuten und
Selbsthilfegruppe beantworten Fragen der Patienten
17:30 Uhr Begrüßung (Dr. Edgar Hartung)
17:40 Uhr Komplementärmedizinische Begleitung während der Chemotherapie
(Annette Gudewill)
18:10 Uhr Arbeiten mit inneren Bildern: Kraftquellen in schwierigen
Lebenssituationen (Dr.
Elisabeth Trost)
18:40 Uhr Enstpannungstechniken für Menschen mit Krebserkrankungen (Ute Michelbach)
18:50 Uhr Placebo/Nocebo - Effekte bei der Krebsbehandlung (Dr. Claudia
Löffler)