24.10.2017
Der katholische Dekan Ulrich Skobowsky und die evangelische Dekanin Renate Meixner unterzeichneten jetzt einen Kooperationsvertrag zur ökumenischen Seelsorge im Caritas-Krankenhaus. Hintergrund ist eine Vereinbarung zwischen der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg mit dem Ziel, eine verlässliche Kooperation und mehr Transparenz bei der Krankenhausseelsorge beider Konfessionen zu erreichen.
Es ist ein Vertrag, der nicht festschreibt, was kommen soll, sondern ein Vertrag, der festhält, was bereits seit Jahren gelebt wird: Der katholische Dekan Ulrich Skobowsky und die evangelische Dekanin Renate Meixner unterzeichneten jetzt eine Kooperationsvereinbarung zur ökumenischen Seelsorge im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Hintergrund für den Vertrag ist eine Rahmenvereinbarung zwischen der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg aus dem vergangenen Jahr mit dem Ziel, künftig eine verlässliche Kooperation und mehr Transparenz bei der Krankenhausseelsorge beider Konfessionen zu erreichen. Der Vertrag regelt u.a. die Zusammenarbeit und gegenseitige Vertretung, die Organisation von Gottesdiensten, die Nutzung von Räumen, die gemeinsame Darstellung in der Öffentlichkeit, die Betreuung von Ehrenamtlichen, die Einführung von neuen Kollegen und den Umgang mit Konflikten.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
"Für uns im
Seelsorgeteam im Caritas-Krankenhaus ist seit Jahren gelebte Realität, was in
der Rahmenvereinbarung der beiden Kirchen noch als Ziel formuliert wird. Wir
arbeiten seit Jahren eng und vertrauensvoll zusammen, sprechen uns regelmäßig
ab und vertreten uns gegenseitig", betonte der evangelische
Krankenhausseelsorger Thomas Dreher bei der Vertragsunterzeichnung. "Bei
unserer Arbeit steht der Mensch im Vordergrund; wenn ein Mensch in Not ist und
uns ruft, kommt jemand aus dem Seelsorgeteam und ist für den Menschen da -
unabhängig von der Konfession", ergänzte der katholische Krankenhauspfarrer
Eugen Höschle.
Hohe Bedeutung der Seelsorge im Caritas und den Einrichtungen der BBT-Gruppe
Die beiden
sind Teil des insgesamt sechsköpfigen Seelsorgeteams im Caritas-Krankenhaus,
das rund um die Uhr für die Begleitung von Patienten, der Krisenintervention
bei Unfallopfern oder Sterbenden, aber auch den Routinebesuchen auf der
Intensivstation sowie für christliche Rituale und Sakramente bereitsteht. Die Finanzierung des Personals
liegt zum Teil in der Verantwortung der beiden Kirchen, aber auch das
Caritas-Krankenhaus finanziert aus Eigenmitteln zusätzliche Stellenanteile, um
die gute personelle Ausstattung der Krankenhausseelsorge zu sichern. Das
unterstreicht die Bedeutung, die in der BBT-Gruppe und ihren Einrichtungen der
Seelsorge gegeben wird. Daher saßen Regionalleiter Thomas Wigant und der
Hausobere Dr. Oliver Schmidt als zusätzliche Unterzeichner ebenfalls mit am
Tisch.
Seelsorge kümmert sich um Patienten, Angehörige und Mitarbeiter
"Ich bin froh
und dankbar, wie das Gemeinsame in der Seelsorge am Caritas-Krankenhaus in den
vergangenen Jahren gewachsen ist und im Alltag gelebt wird", betonte Thomas
Wigant als Vertreter der BBT-Gruppe. "Und ich freue mich auch darüber, wie
wichtig den beiden Kirchen inzwischen diese Form der Seelsorge ist. Im
Krankenhaus wird Kirche zum Anfassen erlebt und zwar nicht nur für die jährlich
rund 22.000 stationären Patienten und deren Angehörige, sondern auch für unsere
fast 1500 Mitarbeiter." Er dankte dem gesamten Seelsorgeteam für ihr großes
persönliches Engagement in den vergangenen Jahren.
Gelebte Ökumene
In der
Krankenhausseelsorge werde eine große Offenheit erfahrbar, bekräftigte auch der
Hausobere des Caritas-Krankenhauses Dr. Oliver Schmidt. "Ein Patient gleich
welcher Konfession oder Glaubensrichtung hat Not und ihm wird aus einer
christlichen Grundhaltung heraus geholfen. Seelsorge ist bei uns ein
'Mit-den-Menschen-Gehen‘."
Renate
Meixner und Ulrich Skobowsky würdigten die Arbeit des Seelsorgeteams aber auch
das Engagement der Verantwortlichen im Caritas-Krankenhaus. "Sie leben hier
wirklich Ökumene. Krankenhaus ist ein Kirchort, an dem Glaube spürbar wird und
deutlich wird, dass Glaube trägt", so Renate Meixner. Auch der katholische
Dekan zeigte sich beeindruckt: "Kirche lebt an vielen Orten, eben auch hier im
Krankenhaus. Wie hier ökumenisch gedacht und gelebt wird, ist ein Pionierfeld,
das wir noch stärker in die Gemeinden hineintragen müssen." Im Anschluss an die
Vertragsunterzeichnung stellten die Mitglieder des Seelsorgeteams die
unterschiedlichen Aufgaben der Krankenhausseelsorge vor. Mehr Informationen zur Seelsorge im Caritas.