30.07.2014
Die Urologie im Caritas-Krankenhaus verfügt jetzt ein neues digitales Multifunktions-Röntgengerät. Dank hoch auflösender Bilder verbessert dieses Uroskop die Diagnostik und Therapie bei urologischen Erkrankungen. Auch die Strahlenbelastung für die Patienten sinkt.
In den vergangenen Jahren haben in der Medizin minimal-invasive Eingriffe bei vielen Erkrankungen die früher üblichen, offenen Operationen ersetzt. Für die Patienten bedeutet dies schonendere Verfahren, weniger Risiken und eine schnellere Genesung. Voraussetzungen dafür sind moderne medizintechnische Geräte, die solche Eingriffe möglich machen. Die Urologie verfügt jetzt über ein neues Uroskop, das dank hochauflösender Bilder die Diagnostik und Therapie bei urologischen Erkrankungen deutlich verbessert.
Exakte Darstellung feinster Details
"Mit diesem Multifunktions-Röntgengerät kann der gesamte Urogenitaltrakt in einer einzigen Aufnahme mit sehr guter Bildqualität dargestellt werden", erläutert PD Dr. Bernd Straub, Chefarzt der Klinik für Urologie im Caritas-Krankenhaus. "Damit können wir etwa die Harnleiter und das Nierenhohlsystem detailliert auf dem Bildschirm darstellen." Dies sei wichtig um z.B. Tumore oder Nierensteine zu erkennen oder die Ursachen für Harnleiterverengungen oder Blasenentleerungsstörungen zu diagnostizieren. Bisher waren dafür meist mehrere Röntgenbilder erforderlich. "Die hohe Auflösung der Bilder erhöht außerdem die diagnostische Sicherheit, da feinste Details dargestellt werden", so der Urologe weiter.
Schonende endoskopische Eingriffe bei Nieren- und Blasensteinen
Neben der genauen Diagnostik ermöglicht das neue Uroskop zugleich therapeutische endoskopische Eingriffe, die unter präziser Röntgenkontrolle durchgeführt werden können. Dazu gehören nach Darstellung von PD Dr. Straub etwa die Zertrümmerung von Nieren- und Blasensteinen durch Laserpunktion. Dabei wird durch einen dünnen Schlauch eine extrem dünne Laserfaser über den Harnleiter in die Blase bzw. die Niere vorgeschoben und an den Stein herangeführt. Mit dem Laser kann dann der Stein in kleinste Teile zertrümmert werden. Eine weitere Anwendung ist die Aufdehnung von Engstellen der Harnleiter.
Präzise Therapie bei Prostatavergrößerung
"In Verbindung mit modernster Lasertechnik können wir damit aber auch Prostatavergrößerungen präzise abtragen und abschälen. Dieses Verfahren verbessert deutlich die Chance, dass die Patienten anschließend ihre Kontinenz erhalten", betont PD Dr. Straub, der auch Leiter des zertifizierten Prostatazentrums am Caritas-Krankenhaus ist.
"Auf zwei nebeneinander angeordneten Monitoren können wir während des Eingriffs gleichzeitig Röntgen-, Ultraschall- und Endoskopie-Bilder aufrufen und haben so alle wichtigen Informationen auf einen Blick", ergänzt der Chefarzt.
Behandlung von übergewichtigen Patienten möglich
Dazu kommen weitere Vorteile beim täglichen Einsatz für Arzt und Patient. "Der Tisch ist so weit absenkbar, dass Patienten komfortabel wie auf einen Stuhl aufsteigen können. Zusätzlich erlaubt die abgewinkelte Röntgensäule von allen Seiten einen freien Zugang zum Patienten. Damit brauchen diese während eines Eingriffs nicht mehr aufwändig umgelagert zu werden", erläutert PD Dr. Straub. Auch übergewichtige Patienten bis 250 kg können auf dem Tisch problemlos behandelt werden.
Weniger Strahlenbelastung durch digitale Technik
Die bisher übliche Bildröhre ist durch digitale Flachdetektor-Technologie ersetzt. Für die Patienten bedeutet dies zusammen mit der geringeren Anzahl an erforderlichen Aufnahmen eine deutlich reduzierte Strahlenbelastung. "Das neue Uroskop setzt für die Urologie in der Region neue Maßstäbe: eine sichere Diagnostik, bessere Therapiemöglichkeiten für uns Ärzte und für unsere Patienten weniger Strahlenbelastung und mehr Komfort. Mit dieser Investition bauen wir unseren urologischen Schwerpunkt weiter aus", ist der Chefarzt überzeugt.
Kontakt: Klinik für Urologie, Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, Tel. 07931 / 58 27 58.
Die Urologie im Caritas-Krankenhaus erfüllt bei der Behandlung von Prostatapatienten die hohen Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft und wurde bereits mehrfach als Prostata-Zentrum zertifiziertProstatazentrum Tauber-Franken