Das Caritas-Krankenhaus hat jetzt seine moderne Medizintechnik zur Darstellung und Behandlung von Gefäßerkrankungen erweitert: Die neue DSA-Anlage bietet eine deutlich verbesserte Bildqualität, um insbesondere Verengungen an Becken- und Beingefäßen aufzuspüren und minimal-invasiv zu behandeln. Zugleich ist die Strahlenbelastung für die Patienten geringer.
Die neue DSA-Anlage (Digitale Subtraktionsangiographie) ermöglicht hochauflösende Bilder, um insbesondere Verengungen an Becken- und Beingefäßen, wie sie gehäuft bei Patienten mit Diabetes und Niereninsuffizienz auftreten, aufzuspüren und minimal-invasiv zu behandeln. Nach dem im vergangenen Jahr neu eingerichteten Herzkatheterlabor steht jetzt mit der neuen DSA-Anlage ein weiteres High-Tech-Gerät für Gefäßinterventionen zur Verfügung. Damit weitet das Caritas-Krankenhaus das medizinische Spektrum zur Diagnose und Therapie bei komplexen Herz- und Gefäßerkrankungen weiter aus.
Gefäße detailliert darstellen und behandeln
"Die Radiologie hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Von einem rein diagnostischen Fach hat sie sich zu einem interventionellen therapeutischen Fachgebiet entwickelt", beschreibt Privatdozent Dr. Ulrich Baum die Entwicklung. So sei es mit der neuen DSA-Anlage nicht nur möglich die Gefäße detailliert darzustellen und Engstellen zu diagnostizieren. "Im selben Eingriff können wir verschlossene Blutgefäße zugleich behandeln und die Durchblutung wieder herstellen", erläutert der Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie im Caritas-Krankenhaus.
Bessere Bildqualität, geringere Strahlenbelastung
Bei der Anlage der neuesten Generation "schwebt" der hochauflösende digitale Röntgen-Detektor am Ende eines C-Bogens und erlaubt so einen freieren Zugang zum Patienten und damit eine bessere und raschere Durchführung auch komplexer Eingriffe. Durch die neue Technik kann außerdem die Strahlenbelastung für die Patienten und das Personal während des Eingriffs um ca. zwei Drittel reduziert werden - und dies bei sogar verbesserter Bildqualität.
Operationen vermeiden
"Die hochauflösenden Bilder sind vor allem bei der stark zunehmenden Zahl von Unterschenkelinterventionen bei Diabetikern wichtig, um kleinste Gefäße und Gefäßäste beurteilen und behandeln zu können", betont PD Dr. Baum. So könnten heute dank der invasiven Angiographie viele Operationen bis hin zur Amputation vermieden werden.
Zahl der betroffenen Patienten steigt
Gerade die Zahl der angiographischen Eingriffe zur Behandlung von Durchblutungsstörungen am Fuß und am Unterschenkel habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. "Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung und der steigenden Zahl von "Zivilisationskrankheiten" wie z.B. Altersdiabetes, sehen wir immer mehr Patienten mit diesen Erkrankungen", erläutert Dr. Baum. Darüber hinaus wurde die gute Zusammenarbeit mit der Diabetes-Klinik in Bad Mergentheim intensiviert und der gefäßmedizinische Schwerpunkt im Caritas-Krankenhaus weiter ausgebaut. So führten die Radiologen allein im vergangenen Jahr bei mehr als 600 Patienten Eingriffe mit Hilfe der DSA durch.
Breites Behandlungsspektrum
Neben der Behandlung von Durchblutungsstörungen der Becken- und Beingefäße und der Dialyseshunts umfasst das Behandlungsspektrum mit der neuen DSA-Anlage außerdem die Darstellung und Behandlung der Armgefäße, der Aorta (Hauptschlagader), der Bauchgefäße und der Nierenarterien, die Darstellung der Hirngefäße sowie die Embolisation (Gefäßverschluss) von blutenden Arterien und die Tumorembolisation.
Qualitätssicherung
PD Dr. Baum verfügt über die spezielle Zertifizierung für gefäßeröffnende, gefäßverschließende und onkologische Verfahren der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie. Die Abteilung nimmt außerdem an der Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie teil. (ckbm)